Nachhaltigkeit und Ökologie in der Produktion - FRANZ FERTIG Möbel

Regionaler Bezug der Rohstoffe und die Auswahl von Lieferanten

Das Thema Nachhaltigkeit und auch Regionalität spielt auch aus historischen Gründen in unserem Unternehmen von Anfang an eine große Rolle. Die Firma wurde 1892 von unserem Vorfahren Franz Fertig (Ur-Ur-Grossvater der Geschäftsführerin Katja Schwander) gegründet, und der ursprüngliche Sattlereibetrieb wurde durch den Zukauf eines Sägewerkes, das Holz aus den umliegenden Wäldern verarbeitete zur Holzgestellfertigung für Sitzmöbel weiterentwickelt. In diesem Segment bewegen wir uns als familiengeführtes Unternehmen auch heute noch und unterhalten weiterhin eine vollstufige Fertigung. Ein eigenes Sägewerk haben wir zwar nicht mehr, beziehen unser Holz jedoch aus einem naheliegenden Sägewerk, das das Buchenholz für unsere Massivholzgestelle aus den Wäldern in der Region gewinnt.


Holzplattenmaterialien, die wir ebenfalls für unsere Gestelle einsetzen, erhalten wir von Händlern, die Ihren Sitz ebenfalls in räumlicher Nähe zu uns haben.


Unsere Polstermaterialien (Schaumstoffe) beziehen wir ebenfalls von einem familiengeführten Unternehmen, das ca. 30 km von der Fertigungsstätte entfernt liegt. Da der Transport von Schaumstoffen sehr volumenintensiv ist, spielt die Vermeidung von langen Transportwegen in diesem Bereich eine große Rolle.


Die Metallteile, die wir teilweise für unsere Verwandlungsbeschläge benötigen, werden größtenteils von einem Lieferanten produziert, der ebenfalls in Buchen angesiedelt ist, sodass auch in diesem Bereich kurze Lieferwege und Flexibilität gewährleistet sind.

Fertigung

In unserer Produktion nutzen wir die Vorteile einer CNC-gestützten Fertigung im Bereich der Holzteilefertigung und des Stoffzuschnitts zur Optimierung des Materialeinsatzes. Ein großer Teil der Fertigung vom Gestellbau (Schreinerei) über das Polstern, Nähen und Beziehen ist jedoch nach wie vor von Handarbeit geprägt. Zur Sicherung des Know-hows und der Qualität bilden wir selbst aus und können so jedes Jahr Nachwuchskräfte für unseren Betrieb gewinnen.

Die Versorgung mit Energie

Dadurch dass wir unsere Holzgestelle noch selbst fertigen, ergibt sich der große Vorteil, dass wir unsere Holzabfälle (Holzspäne) zum Heizen unserer Fertigung und des Verwaltungsgebäudes nutzen können. Über die wärmeren Monate werden die Holzabfälle in unserem Spänesilo gesammelt und dann über die Heizperiode zum Speisen unserer Holzheizung verwendet. So können wir die benötigte Heizenergie komplett aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen, der Einsatz fossiler Brennstoffe ist nicht erforderlich. 

Zudem ist unsere komplette Dachfläche vermietet und über eine Energiegenossenschaft komplett mit Photovoltaikmodulen belegt. Die Anlage gehört zu den größten PV-Anlagen des Neckar-Odenwald-Kreises.
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Forschungsprojekte

Das Thema Nachhaltigkeit prägt auch sehr stark unsere Modellentwicklung. Mehrfach haben wir für Entwicklungsprojekte auch bereits Bundesförderung erhalten. Nachstehend sind einige Themen, an denen wir in diesem Bereich bereits gearbeitet haben bzw. mit denen wir uns aktuell beschäftigen kurz zusammengefasst:

• 2012-2014: Innovative Systemlösung aus Hartholzverbundelementen zur Fertigung nachhaltiger Funktionsmöbel: Ein Projekt, dass die Substitution von Sofabettgestellen aus Metall durch Sofabettgestelle aus Holz zum Ziel hatte und durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe gefördert wurde. Hier geht´s zur Pressemitteilung.

• 2020-2022: Cabin Woods - Konstruktiver Leichtbau von Hartholz-Verbundelementen zur Fertigung nachhaltiger Funktionsmöbel: Ein Projekt, dass sich mit der Gewichtsreduzierung und Materialeinsparpotenzialen in der Fertigung beschäftigt und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Holztechnik in Dresden durchgeführt wird. Dieses Projekt wird ebenfalls von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe gefördert.
// "CABIN WOODS_Presseveröffentlichung Charta für Holz 2.0"

• Cradle-to Cradle: ein Projekt, dass wir zusammen mit einem Kunden bearbeiten. Ziel ist die Fertigung eines Sofas aus kreislauffähigen Rohstoffen. Ein erster Prototyp ist derzeit in der Entwicklung. Allerdings muss hier angemerkt werden, dass derzeit am Markt noch relativ wenige Materialien erhältlich sind, die Cradle-to-Cradle-fähig sind und die Einkaufspreise dadurch entsprechend hoch sind. Hinzu kommt, die Voraussetzung, dass die im Verbund verwendeten Materialien leicht trennbar sein müssen, sodass das Sofa z.B. generell mit abnehmbaren Bezügen ausgestattet werden muss. Die höheren Material- und Fertigungskosten finden ihren Niederschlag dann auch in einem höheren Preis des Sofas.

• Wood Connect: Nächstes Jahr wollen wir ein Projekt starten, bei dem wir die derzeit für die Herstellung unserer Rahmen verwendeten verleimten Dübelverbindungen durch Holzbeschläge ersetzen wollen, die auch in kleinere Teile zerlegt werden können. So können die Möbel mehrfach auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden.

• Zusammen mit dem Fraunhofer Institut arbeiten wir derzeit an einem Projekt zur Entwicklung von Alternativen zu herkömmlichen Polstermaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Die derzeit am Markt erhältlichen Schaumstoffe sind zwar hoch entwickelte Produkte hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften (Elastizität und Langlebigkeit), erweisen sich jedoch im Hinblick auf die Aspekte Nachhaltigkeit (energieintensive Fertigungsprozesse) und Recyclingfähigkeit als sehr problematisch. Die Schaumstoffe haben sich daher auch bei dem Ansatz "Cradle-to-Cradle" als der am schwierigsten zu substituierende Bestandteil des Sofas herausgestellt.

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